Kino ohne Talent
stuecke

40.000 Euro für 'ne Tasse Tee

12.01.2011 - 10:44 von Redaktion

Wir befinden uns im Büro eines fiktiven soziokulturellen Zentrums mitten in Wattenscheid. Die drei hauptamtlich Beschäftigten sitzen im Büro des soziokulturellen Zentrums und unterhalten sich über das Fernsehprogramm.

PERSON 1: "Hast Du gestern abend Desperate Housewives gesehen?"

PERSON 2: "Ja, zur Hälfte, irgenein Typ hatte sich verwählt und musste mir seine halbe Lebensgeschichte erzählen."

PERSON 1: "Und war sie wenigstens interessant?"

PERSON 2: "Ach was, war nur wieder ein Sozialverlierer, der meinte, die Gesellschaft wäre schuld daran, dass es ihm so beschissen ginge. Mit 22 schon den dritten Drogenentzug hinter sich, längere Zeit obdachlos, kein Schulabschluss, na das übliche halt."

PERSON 1: "Und wie bist Du ihn losgeworden?"

PERSON 2: "Ich habe ihm gesagt, wie es ist, ich will Desperate Housewives weitergucken und habe ihm alles Gute gewünscht."

(Das Telefon klingelt.)

PERSON 1: "Guten Tag, hier ist das fiktive soziokulturelle Zentrum Wattenscheid, was kann ich für Sie tun?"

WOLFGANG WENDLAND: "Guten Tag, mein Name ist Wolfgang Wendland. Mir wurde berichtet, dass Sie pro Jahr mit 40000 Euro gefördert werden. Da würde es mich einmal interessieren, welche Veranstaltungen sie in den nächsten Monaten geplant haben, irgendwas muss ja mit der großen Menge Geld passiert sein!"

PERSON 1: "Äh ja, richtig. Das Geld ist bei uns bestens aufgehoben. (hüstelt verlegen) Wir verwenden das Geld immer und ausschließlich zum Besten der Bevölkerung. Es ist ja nicht so, dass wir Geld fürs Nichtstun und Tee trinken bekommen würden." (hebt mit gespreizten kleinen Finger die Tasse Tee und trinkt daraus)

WOLFGANG WENDLAND: "Ich habe gelesen, dass Sie vor zwei Jahren Oskar Pienek unterstütz haben, als es um die Kreuze der Solidarität ging."

PERSON 1: "Ja! (strahlt) Ganz genau! Wir haben mit Wattenscheider Müttern Kuchen gebacken und sie bei der Eröffnung der Kreuze verkauft zu einem symbolischen Preis von 50 Cent das Stück!"

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