Kino ohne Talent
team

Drehbuch: Dennis Gehrmann

18.04.2017 - 18:15 von Redaktion



Der Verfassungsrechtler Karl Schmitt schrieb sinngemäß: "Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet". Genau so sieht Dennis das Filmemachen und die Rolle des Regisseurs: Während dieser sich aufgrund seiner kranken Neigungen zum Diktator am Filmset hochputscht, ist der Drehbuchautor nur der Erfüllungsgehilfe, der Adiutor Diaboli. Für ihn ist in der zweiten Reihe Schluss, wird er doch selten lobend erwähnt und gewöhnlich bei den Einladungen zur Premiere vergessen.

Für ihn als lichtscheuen Menschen, der fast ausschließlich nachts bis in die frühen Morgenstunden arbeitet und sich von Blutorangen ernährt, kommt diese Arbeit sehr gelegen: "Ich lasse in meinen Geschichten meist nicht reale Menschen meist nicht reale Dinge tun und sagen, von denen ich gar nicht weiß, wieso mir dies oder jenes einfällt und das Aufschreiben dieser Ideen und Einfälle unter Umständen sogar Spaß macht. Wenn Computer Drehbücher schreiben könnten, würde ich vermutlich meinen Computer für mich arbeiten lassen und vielleicht die ganze Nacht nüchtern frierend am Strand liegen."

Sein größter Wunsch ist es, einmal zu einer Premiere eingeladen zu werden, bei der er das Drehbuch für den Film geschrieben hat. Er würde wahrscheinlich absagen und nicht hingehen.

Seine bisheriege Filanz kann sich sehen lassen, so hat er Thater gespielt ("Clockwork Orange", zweite Hauptrolle, 2000, "Die Hochzeit des Figaro", Cherubin, 2003), einige Kurzfilme gemacht ("Lennard": Drehbuch, Regie, Hauptrolle, Produktion, 2002, Die weiße Lilie", Nebenrolle im Trailer, 2011, "Marching home", Mitarbeit am Drehbuch, Nebenrolle, 2011), und haufenweise Drehbücher geschrieben ("Wechselstromsommer" (2013), "J" (2016), "Das Comploratio des irren Jeremias" (2016), "The Greece-Shuffle-Hustle" (nur Treatment, 2016), "Envy Street" (2017), "Flachdachdingo" (2017), "A high enhanced goodbye" (2018), Kurzfilmdrehbuch "J'adoube", (2019, keine Verfilmung), "Dienst nach Vorschrift" (Theaterstück for the screen, 2019), "Nur diesen Moment" (2019), "90 Minuten bis zur Erlösung" (2020), "Schwere Grübchenbildung - Heavy Pitting"(2020), "Das Attentat auf den Dealer Rashid" (2020)). Außerdem beschäftigt er sich mit Religion, Finanzwirtschaft und Politik, einige seiner Text haben wir hier verlinkt.

Links zum Thema

"Con-Artist"-Seminar mit Dr. Möller-Naß
Drehbuch "90 Minuten bis zur Erlösung"
Drehbuch "J'adoube"
Drehbuch "J"