Kino ohne Talent
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Teil 2: Leo, der kleine Panzer ist krank

01.03.2015 - 11:53 von Redaktion



2. Leo der kleine Panzer ist krank



Unsere Hauptstadt Berlin ist ein ganz besonderes Pflaster. Noch besonderer, wenn man pausenlos in der Gefahr schwebt, im subkulturellen Sumpf zu ertrinken. Man könnte diesen Moloch zwar verlassen, aber so einfach will man es sich ja doch nicht machen. Das wäre ja noch schöner, einfach woanders hin zu gehen! Genauso ergeht es unseren Mitarbeitern Benny Baupunq und Genosse Stahlbaum Tag für Tag, wenn sie sich tagein tagaus durch die Untiefen der Berliner Unterwelt, insbesondere den Bezirk Friedrichshain, schleppen.

Ganz unbewaffnet den täglichen Gefahren zu trotzen, wäre zu gefährlich, ja geradezu leichtsinnig. Aus diesem Grund haben sich die beiden in den letzten Jahren ein ganzes Arsenal an Waffen physischer und mentaler Natur zugelegt, die ihnen schon das ein oder andere Mal ihr Leben oder zumindest ihre geistige Gesundheit gerettet haben.

Den physischen Teil könnt ihr euch unter der Rubrik Metallwaren angucken, den anderen könnt ihr lesen oder hören. Dazu zählen neben "Das Grauen der Tiefe" auch die Geschichte von "Leo, dem kleinen Panzer".

Wir freuen uns, euch an dieser Stelle das neueste Ergebnis seiner Selbstverteidigung "Leo der kleine Panzer - ist krank" zum Lesen oder als PDF zum Runterladen präsentieren zu können. In dieser Folge hat sich Leo eine Erkältung zugezogen, was bei Panzern enorme Auswirkungen haben kann. Macht euch selbst ein Bild davon.

Das Ganze könnt ihr euch auch als mp3 herunterladen!

Zum Schluss und zur Vorfreude noch eine Ankündigung: Für das erste Hörspiel von Kultur ohne Talent, "Das Grauen der Tiefe" werden zur Zeit die letzten Aufnahmen der Sprecher gemacht. Mit etwas Glück sind die in wenigen Wochen beendet. Damit ist es aber noch lange nicht getan. Im nächsten Schritt müssen die Aufnahmen hinsichtlich der Tonqualität überarbeitet und Störgeräusche entfernt werden, eine Auswahl der besten Aufnahmen getroffen werden und natürlich noch die Geräusche eingespielt werden. Zum Schluss wird das Ganze zu einem Hörbuch montiert werden, was ihr hier herunterladen können werdet. Sobald es fertig ist, werdet ihr es an als erste wissen.



Leo der kleine Panzer – ist krank
von Genosse Stahlbaum und Benny Baupunq
Lizenz: Creative Comments (CC BY-NC-ND 3.0)

An einem wunderschönen warmen sonnigen Herbsttag wachten Leo, der kleine Panzer, und seine Freunde Pia Pionier und Panne Panzergrenadier in ihrem Bunker auf und beschlossen im Wald Pilze sammeln zu gehen. Pia und Panne holten ihre Tarnschminke heraus und schminkten sich in in den Farben braun wie die Baumrinde ihres Waldes, ocker wie der Sand und grün wie das Moos. Im Wald robbte Panne über den Boden und wenn er einen Pilz entdeckte, rief er Pia, die den Pilz dann mit ihrem Spaten pflückte. Leo rollte vorsichtig hinter ihnen her und trug mit seinem Kanonenrohr den Korb mit den gesammelten Pilzen.

Als sie auf eine Lichtung in der Nähe des Wagenplatzes kamen, musste Leo plötzlich niesen. Der Schuss, der sich dabei löste, zerstörte leider den Küchenwagen der Wagenplatzbewohner. Die Bewohner liefen zu den qualmenden Überresten ihrer Küche und Pia und Panne liefen zu Leo, um zu gucken, was passiert war. Aus seinem Kanonenrohr lief ein kleines Rinnsal Öl heraus und er zitterte. Die Pilze waren bei dem Schuss alle auf den Boden gefallen. Die Bewohner des Wagenplatzes beschwerten sich bei Leo und fragten, warum er ihren Küchenwagen zerstört hatte. Leo schniefte traurig, dass es ihm leid täte. In dem Moment musste er plötzlich niesen, dabei löste sich versehentlich ein weiterer Schuss. Das tat ihm leid, die Wagenplatzbewohner waren ja seine Freunde.

Zu Hause in ihrem Bunker stellte Pia fest, dass die Motorhaube von Leo glühend heiß war. Leo jedoch war fürchterlich kalt. Um ihm zu wärmen, deckten sie ihn mit einigen Tarnnetzen zu.
Als sie am nächsten Morgen in Leos Garage kamen, zitterte Leo ganz fürchterlich. Immer wieder lösten sich einige Salven seines Maschinengewehrs. Leo war offensichtlich krank. Pia und Panne schalteten die Heizung ein und hofften, dass es ihrem Freund dadurch besser gehen würde. Sie saßen für den Rest des Tages mit ihm zusammen in seiner Garage, lasen ihm aus dem Panzerlexikon vor oder gucken sich alte Fotos von ihrem Wandertag mit der Panzerschule an. Abends schalteten sie das Licht aus und gingen ebenfalls schlafen.

Am Morgen darauf sahen sie, dass es Leo noch schlechter ging. Da sie sich nicht mehr zu helfen wussten, gingen Panne und Pia zu ihren Freunden auf den Wagenplatz, um zu fragen ob jemand Leo helfen könne. Die Bewohner hielten gerade ein Plenum mit dem Thema, wie sie ihren Küchenwagen wieder aufbauen wollten. Pia und Panne setzten sich dazu und warteten, bis sie an der Reihe waren. Als sie nach einer Stunde geduldigen Wartens noch immer nicht dran waren, gingen sie raus in die Sonne. Dort trafen sie einen langhaarigen alten Mann, der an die Außenwand eines Wagens gelehnt eine Zigarette rauchte, weil beim Plenum Rauchverbot herrschte. Sein Name war Harald, er war KFZ-Mechaniker. Nachdem sie ihm erklärt hatten, was mit Leo los war, erklärte er sich bereit, mit zu kommen und zu gucken, ob er helfen könne.

Im Bunker angekommen, sah er was mit Leo nicht stimmte. Er war eindeutig erkältet. Leos Kanonenrohr hing traurig herunter und sein Getriebe machte rasselnde Geräusche. Als Harald Leo befragte, stellte er fest das sich Leo wahrscheinlich beim letzten Regenguss erkältet hatte, als er mit offener Turmluke durch den Matsch gebraust war. Pia und Panne ermahnten ihn, dass ihn die Lehrer in der Panzerschule oft genug gesagt hatten, bei Regenwetter seine Luken zumachen. Leo war ganz traurig. Als er sich entschuldigen wollte, löste sich erneut ein Nieser. Der Einschlag in der Bunkerwand bedeckte alle mit Staub und Tapetenresten. Harald meinte, sie müssen sich nun beeilen, da die Erkältung die Sicherung für Leos große Kanone kaputt gemacht hatte.

Zunächst brachte er Leo in seine Werkstatt auf dem Wagenplatz. Dort heizte er die Halle, damit Leo nicht mehr fror. Danach bat er Pia und Panne, ihm bei einem Ölwechsel zu helfen. Das Altöl war nicht mehr ölig und schwarz sondern giftgrün und schleimig. Danach rieb Harald sein Wundermittel Caramba auf die Gelenke von Leos Kette und den Drehkranz seines Turm. Nachdem das erledigt war, gaben die drei Leo warmen Diesel zu trinken, wickelten ihn in warme dicke Tarnnetze ein, stellten seinen Motor aus, damit er ruhig schlafen konnte, und schalteten die Lüftung der Werkstatt ein, damit er frische Luft hatte.

Am nächsten Morgen wurde Harald vom lauten Aufheulen eines Motor und Hundegebell geweckt. Schlaftrunken guckte aus dem Fenster seines Bauwagens und sah Leo, den kleinen Panzer, der lustig auf dem Wagenplatz herum brauste und mit den Hunden spielte. Als Harald Pia und Panne die frohe Nachricht überbringen wollte, stellte er fest, dass beide mit einer schlimmen Erkältung im Bett lagen. Sie hatten sich wahrscheinlich als sie sich um Leo gekümmert hatten angesteckt.

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