Kino ohne Talent
roman

Das Grauen der Tiefe: Kapitel VI

09.09.2010 - 12:42 von Redaktion

Edgar wanderte unruhig in seiner Kammer in der Hauptkaserne der Schutztruppe umher. Seit dem Durchbruch an der Siegessäule war Isabell verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. Er wartete seit Stunden auf eine Nachricht von ihr, dass es ihr gut ging. Er hatte auch schon unzählige Male bei ihr zu Hause angerufen, für den Fall, dass ihr Handy aus sei. Sie war sein Expressticket zum gehobenen Dienst. Nie wieder durch die finstere und stinkende Unterwelt kriechen und sich mit irgendwelchen Katakombenkrüppeln herumschlagen. Nein, das wollte er so schnell wie möglich hinter sich bringen. Er schwang sich, im Hof der Hauptkaserne, auf sein Hoverbike und fuhr so schnell er konnte nach Lichterfelde zur Villa des Großkommandanten.
Dort angekommen wurde er so schnell es ging zu Isabells Vater durchgelassen. Bei ihm angekommen schlug er laut hörbar die Hacken zusammen und salutierte: "Heil Großkommandant! Ich wollte mich erkundigen ob sie Neuigkeiten von ihrer Tochter haben."
"Nein, ich habe noch keine. Ich warte ebenfalls auf Neuigkeiten, ich habe eine Hundertschaft abkommandiert, dass sie den Neuen Tiergarten absuchen sollen und mir über egal was sie finden, Bericht erstatten sollen."
In dem Moment klingelte das Interkom, und als der Großkommandant abnahm, erschien auf einem Großbildschirm an der Wand ein Bild von einem Uniformierten: "Heil Großkommandant! Wir haben das Areal abgesucht und bis auf ein paar Kleiderfetzen und ein Loch im Boden nichts gefunden. Wir vermuten, dass die Zielperson durch dieses Loch in die Unterwelt gestürzt ist. Wir haben es versiegeln lassen. Ich schätze für die Zielperson kommt jede Hilfe zu spät."
Nachdem Edgar dies hörte, ging er ein paar Schritte auf Isabells Vater zu und hielt ihm die Hand hin: "Mein herzliches Beileid."
Der Großkommandant lief vor Wut rot an und schrie: "Was fällt ihnen ein, Sie Vollidiot? Wer sind Sie überhaupt, dass sie mich ungefragt ansprechen? Verpissen Sie sich aus meinem Haus oder ich feuere Sie!"
"Ja, aber ich bin doch der Freund Ihrer Tochter." stammelte Edgar.
"Meine Tochter ist tot, Sie Trottel! Wegtreten!" brüllte der Großkommandant.
Auf den Schreck brauchte er erst mal etwas zu trinken. Er fuhr zum Offizierskasino der Hauptkaserne.