Das Grauen der Tiefe Kapitel XVII
09.09.2010 - 12:42 von RedaktionNach der Errichtung des Betonsarkophags zerfiel Berlin mehr und mehr in Chaos und Terror. Sicher war man nur in größeren Gruppen, weshalb die Menschen sich zu Gangs oder Clans, oder wie sie sich sonst nannten, zusammenschlossen. Eine dieser Gruppierungen was das Kollektiv der K34. Eine ehemalige besetzte Eisfabrik im Zentrums Altberlins diente den Mitgliedern als Heimstatt und Trutzburg. Seit der Errichtung hatten Schwarze Wölfe, R.S.K., das Neuosmanische Reich sowie die Jihad-Union versucht, das Gebäude einzunehmen. Vergeblich. Die Feste war durch Tunnel mit der alten Köpi verbunden, so dass man sich im Ernstfall gegenseitig unterstützen konnte. Die jeweiligen Zugänge zu den Häusern waren schwer befestigt und von bewaffneten Posten bewacht. Die Bauruine östlich der Köpi war nicht mehr zum Wohnen bestimmt; sie war vielmehr eine gigantische Ansammlung von Waffen aller Art. Die Kollektive wurde von Thul mit Waffen versorgt. Im Gegenzug versorgte die weise Frau Aknes Thul mit Schießpulver.
Kette und Thul fuhren in einem selbstgebauten und schwerbewaffneten Lastenrad von Alt-Fhain nach X-Berg zur Feste-K34. Langsam, schwerfällig, aber sicher kamen sie voran.
"Wat jedenkst du jezze zu tun?", fragte Thul.
"Erstma zur K34 und Köpi und kucken wie's da aussieht."
"Du meenst echt, dit dit R.S.K. sich anne K34 und de Köpi ran traut?"
"Nich wirklich, aber man weeß ja nie."
Als sie die Köpi erreichten und die Kneipe betraten, war gerade ein Notfallplenum im Gange.
"Mahlzeit"
"Palim palim", grüßten Kette und Thul.
"Pscht, Plenum!", wurden sie angezischt. Die beiden setzten sich leise und verfolgten das Plenum.
"Die Scherer 8 wurde angegriffen und fast alle Bewohner getötet."
"Weiß jemand, wer es war?"
"Laut dem Bekennerschreiben war es das Neuosmanische Reich."
"Kann man sich da sicher sein? Soweit ich weiß, führen die Schwarzen Wölfe auch mal wieder einen ihrer nationalen Kreuzzüge durch."
"Die Jihad-Union mischt dabei aber auch kräftig mit."
"Was sollen wir jetzt tun?"
"Wir müssen die Torschichten verstärken und uns auf eine eventuelle Belagerung vorbereiten."
"Ähm Leute …", meldete sich Kette zu Wort, "dit R.S.K. hat dit Chéz Guevara überrannt und im Handstreich erledicht. Also, wenn die Rote Armee sich an euch ranmacht, dann wer'n die sie sich nich uff ne lange Belajerung einrichten. Die wer'n eure Verteidijung kurz und kleen schießen und euch dann im Sturmangriff platt machen."
"Thul, wenn wir dir 5 Leute vorbei schicken, kannst du dann mit der Massenproduktion von Gewehren und Munition beginnen?", fragte jemand, Kette völlig ignorierend.
"Joh, könnt ick machen."
"Gut, wer geht demnächst zu Thuls Werkstatt?"
Niemand meldete sich.
"Leute, wir brauchen jetzt alles, was wir bekommen können".
Noch immer meldet sich niemand.
"Leute, ich weiß der Weg ist gefährlich, aber es muss sein sonst sehen wir im Ernstfall alt aus."
Thul meldete sich: "Besorcht mir 'nen Fahrzeuch und ick setzt euch 'nen paar MGs drauf und zack die Bohne habta 'nen bewaffneten Transporta, mit dem ihr es bis zu meiner Werkstatt schaffen solltet."
Noch immer meldete sich niemand.
"Komm lass jut sein, wir ham Bescheid jesacht. Lass uns abhau'n", sagte Kette.