Das Grauen der Tiefe Kapitel XIX
09.09.2010 - 12:42 von RedaktionHeinrich betrat das Präsidium und ließ sich zu Hauptkommissar Schmidt und Edgar führen. Als er das Büro betrat, saß der Hauptkommissar Pfeife rauchend am Schreibtisch über einem Kreuzworträtsel. Edgar saß an seinem Platz und las hochkonzentriert ein Buch mit dem Titel: "Diensthandbuch der Kriminalpolizei – Morddezernat".
Heinrich runzelte die Stirn, als er das sah.
"Ick hab ihm jeraten er sol erstmal mit 'Tim und Struppi' oder 'TKKG' anfangen, bevor er sich mit sowat kompliziertem abjibt, da sind immerhin viele bunte Bilder drinne, und der Text iss schön einfach, keene Fremdwörta und so. Aber nee, er meent, dass er gleich mit Volljass lolejen muss und nu' kocht ihm dit knuffige kleene Resthirn", sagte Hauptkommissar Schmidt.
"Na das zeigt doch Einsatzwillen, soviel Elan ist doch lobenswert. Hauptkommissar, soweit ich weiß, haben sie in den letzten fünfzehn Jahren keinen einzigen Mordfall geklärt."
"Dit liegt aba ooch daran, dassit in den letzten fuffzehn Jahr'n, die ick hier rumeiere, keener umjebracht wurde. Dit also einfach keene Fälle jab."
"Hauptkommissar Schmidt, es liegt in Ihrem Interesse, dass dieser abscheuliche Mord schnellstmöglich aufgeklärt wird."
"Würde ick ja, wenn se mir nicht befohln hättn, hier uff Sie und Rambo Junior zu warten."
"Wollen sie mir etwa unterstellen … ?"
"Na ja, so eem hohet Tier wie se sind, da kann man ihnen ja nur schwer wat übastellen."
Heinrich schwieg und knirschte mit den Zähnen.
"Sehen Sie zu, dass wir die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen. Sonst werde ich Sie zur Rechenschaft ziehen."
"Da bin ick mir sicher dass se dit machen werden."
"Seien Sie vorsichtig Hauptkommissar Schmidt, Sie wandeln auf verdammt dünnen Eis, und es herrscht gerade Tauwetter. Ich habe gehört, dass bei den Einsatzhundertschaften gerade wieder eine Stelle frei geworden ist."
Heinrich schaute zu Edgar, der wie von der Tarantel gestochen hochschoss und Haltung annahm.
"Herr Großkommandant wünschen?", sagte er und starrte geradeaus.
"So lob ich mir das, immer bereit und voller Diensteifer."
"Ja ja, geistig flink wie'n Kieselstein, im Kopp hart wie Knete, und dumm wie Leder."
"Na, dann wünsche ich ihnen ein raschen und schnellen Fahndungserfolg."
"Ja, wonach sollen wa denn fahnden?"
"Na, nach dem Täter."
"Ick dachte, das se uns wat über den Täter erzählen wollen."
"Ha ha ha! Sehe ich etwa aus wie die Spurensicherung? Was denken sie, wofür wir die Forensik haben?