Mirko von www.uglypunk.de hat ein Interview mit unserem Regisseur Felix Gerbrod gemacht. Darin spricht Felix Gerbrod über die Produktion von Filmriss!, Kino ohne Talent und geplante Produktionen.
Hi Felix, erstmal zu deiner Person. Das ist dein erster Spielfilm, bei dem du neben der Regie auch noch für Kamera und Schnitt zuständig warst. Was hast du denn bisher gemacht? Denn ganz neu im ‘Mediengeschäft’ bist du ja nicht.
Mediengeschäft, das klingt ja scheiße. Naja, in dem Moment, da man was in der Öffentlichkeit macht, ist man “in den Medien”, da hast Du schon recht, wenn Du das meinst. In den Rahmen fallen die APPD und Pogo-Partei, die Chaostage-Berichterstattung in den Nullern und natürlich die Produktionen von Kino ohne Talent, allen voran der Wahlwerbespot der APPD 2005, der verboten wurde.
Es gab ja in letzter Zeit schon den ein oder anderen ‘Punkfilm’, der aus der Szene heraus entstanden ist. Was hat Euch denn veranlasst auch einen Film zu drehen?
Wir machen ja schon seit einigen Jahren Kurzfilme usw. Aber wenn man Filme macht, will man auch mal einen “richtigen Film” drehen. Das ist dann eine ganz andere Liga als so ne kleine Sache zu machen.
Wie stehst du denn zu eher professionellen, oft dramatischen Filmen aus Deutschland über die Szene, wie ‘Feuer und Flamme’, ‘Engel & Joe’, aber auch ‘Oi-Warning!’ oder ‘Führer-Ex’?
Die sind zum Teil gut gemacht und recht unterhaltend. Sind sie authentisch? Keine Ahnung, ist mir auch nicht so wichtig. Ich nenn Dir mal zwei Punkfilme, die mir ziemlich gut gefallen: “Jong’r” von Sandro Lang und “Fleisch ist mein Gemüse” von Christian Görlitz.
…und wie sieht’s mit „Chaos-Tage“ aus? Ich war ja ehrlich gesagt etwas enttäuscht!
Die Handlung war tatsächlich recht übersichtlich. Aber das Drumherum hat Tarek verdammt gut hingekriegt. Bei der Premiere 2008 in Hannover kam es tatsächlich zu kleinen Chaostagen. Es gab ein Konzert in der Kopernikus, was von der Polizei gekesselt wurde. Das musst Du Dir so vorstellen, dass 400 Punker von 1000 Polizisten davon abgehalten wurden, den Laden zu verlassen, in dem grad mehrere Konzerte liefen und die Biervorräte am Vortag aufgestockt waren. So komfortabel wurde ich bislang nie gekesselt. Als wir uns später bei der Premierenfeier im Atlantic-Hotel beim Buffet und dem kostenlosen Suff den Rest gaben, war das für mich ein recht gelungener Tag. Die Bild-Zeitung widmete uns am nächsten Tag eine ganze Doppelseite.