Das Grauen der Tiefe: Kapitel II
09.09.2010 - 12:42 von RedaktionDamit Neu-Berlin nicht wie eine Gebäudeansammlung auf einem hässlichen Betonklotz mitten in der Landschaft von Brandenburg läge, hatten Stadt- und Landschaftsplaner beschlossen, den Sarkophag unter einem Tafelberg zu verstecken. Somit lagen die westlichen Außenbezirke von Neu-Berlin an einem Hang mit Westlage. Durch diesen cleveren Schachzug wurde Neu-Berlin im Winter auch noch zum Ski-Gebiet.
Isabell wachte durch das sanfte Schnurren von Léon, ihrem Kätzchen, auf. Sie schaute auf die Uhr und sah, dass sie noch eine Stunde Zeit hatte, bis sie zu ihrem Yogakurs aufbrechen müsste.
Sie ging in den Salon und begrüßte ihren Vater: "Guten Morgen, Vater" Sie umarmte ihn dabei und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.
"Guten Morgen", sagte er kühl.
Sie teilte dem Butler mit, dass sie gern ein Müsli hätte und dass sie in einer halben Stunde zum Yoga müsse.
Während sie frühstückte, kam auch ihre Mutter herein: "Guten Morgen, mein Engelchen! Guten Morgen, Schatz!"
"Ich weiß nicht, was an diesem Morgen gut sein soll. Ein paar dieser Katakombenkrüppel haben es mal wieder nach oben geschafft und eine unserer Patrouillen überfallen."
"Aber das sind doch nur wilde Tiere, die können doch nichts mit Steinen gegen die Patrouillen auf ihren Hovercars ausrichten."
"Jaja, aber es ist störend. Außerdem haben sie beim Durchbruch nach oben den Rasen des neuen Lustgartens durchbrochen", schloss Isabells Vater.
"Ich hoffe, dass ich diesen Monstern nie begegnen muss!", meinte Isabell.
"Dafür kämpft ja dein Liebling Edgar in den Katakomben", erwiderte ihre Mutter.
Edgar war Leutnant der Städtischen Schutztruppe und einer von vielen Bewahrern von Ruhe und Ordnung. Isabells Vater, Heinrich Stürmer, der Großkommandant der Städtischen Schutztruppe hatte die beiden einander beim Weihnachtsball im Weißen Rathaus vorgestellt. Nachdem Isabell gefrühstückt hatte, kam der Butler herein und bemerkte, dass der Wagen für die junge Dame bereit stünde.